Abschiebung
Erzählung, 191 Seiten, Otto Müller Verlag, Salzburg 1995:
Aus der Perspektive eines Jugendlichen erzählt Vladimir Vertlib in seinem ersten Buch vom vergeblichen Versuch einer Einwanderung in die USA. Eine russisch-jüdische Familie muss aus der Sowjetunion auswandern und kommt über Israel und Deutschland in die Vereinigten Staaten, erhofft sich im Land der Freiheit einen Platz für sich. Doch das Vorhaben misslingt, die Ausgrenzung der Familie zeigt sich im amerikanischen Alltag, vom Schulbesuch des Sohnes bis zur Arbeitssuche der Mutter als Putzfrau.
Auf traumatische Weise werden die letzten Monate und Wochen der Abschiebung im Umgang mit den amerikanischen Behörden erlebt.
Vladimir Vertlibs Erzählung geht über den Einzelfall hinaus und begreift die Deportation als exemplarischen Fall. Für den Geschichtenerzähler verbindet sich in Tagebucheintragungen, Erinnerungen an Russland, Israel und Deutschland die Abschiebung mit Reflexionen über sein eigenes Judentum.
„Nirgends ist Larmoyanz zu finden, der Autor beherrscht alle Gefühlslagen von der Trauer bis zur Wut mit lakonischer, ausdruckssicherer Sprache.“ Anna Mitgutsch in Der Standard über Abschiebung.
Abschiebung wurde von Hana Linhartová ins Tschechische übersetzt und ist im November 2007, im Verlag Kalich, Prag, erschienen.