Zwischenstationen

Roman, 293 Seiten, Deuticke Verlag, Wien 1999, dtv-Taschenbuch, München 2005:

Eine Urne in einer Plastiktüte fällt während einer Straßenbahnfahrt in St. Petersburg zu Boden, ein jüdisches Kind bekommt ein Zigarettenetui mit einer Landkarte des Großdeutschen Reiches als Geschenk, ein altes russisches Ehepaar schleppt ein Bett vom Sperrmüll durch die Straßen von New York.
Vladimir Vertib erzählt die Geschichte von den Irrwegen einer russisch-jüdischen Familie auf dem Weg in die erhoffte Freiheit. Die Stationen der Reise sind Wien, Israel, Holland, Italien, die USA und abermals Wien, wo die Familie, einem Bumerang gleich, immer wieder landet. Während die einzelnen Etappen meist überraschend komisch und grotesk enden, gleichen sich die Fremdheitserfahrungen in den „Zwischenstationen“.

Authentisch und exemplarisch dokumentiert Vladimir Vertlibs Buch Vergangenheit und Gegenwart jüdischer Geschichte. Mit dem genauen Blick für die Wechselfälle des Lebens und Sterbens entfaltet der Roman die skurrilen Episoden einer jüdischen Familiensaga. Der Erzähler wird zum Chronisten von oft erschreckend traurigen, oft absurd witzigen Überlebensgeschichten.

„Vertlib weiß gerade deswegen zu bewegen, weil er in der Düsternis Witz und Daseinslust aufleuchten lässt und seine Erzählung frei von moralisierendem Kommentar hält.“ Karl-Markus Gauß über Zwischenstationen in der Neuen Zürcher Zeitung.

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